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Die Historie Bünsdorfs

Kleine Gemeinde mit über 825jähriger Geschichte

Seit mehr als 825 Jahren besteht die Gemeinde am Wittensee. Wann genau Bünsdorf gegründet wurde, lässt sich nicht genau nachvollziehen. Gleichwohl gehen aus einem Bericht des Gottschalk, dem GODESCHALCUS, Erkenntnisse hervor, die auf ein Bestehen der Ortschaft zumindest im Jahre 1190 zurückschließen lassen. Die Geschichte erzählt einen traurigen Kindermord von „Bunestorp“. Bedauerliche Weise trägt die Quelle selbst kein Datum, daher ist eine zeitliche Einordnung der Abfassung des Berichts erforderlich gewesen, um den Zeitpunkt der Gründung Bünsdorfs zu ermitteln.

Da der GODESCHALCUS den Kaiser Friedrich Barbarossa noch als lebend erwähnt, dessen Todestag 10. Juni 1190 auf dem Weg ins Heilige Land aber erst im November 1190 in Deutschland bekannt geworden ist, muss der Bericht in der Zeit von August bis Oktober 1190 abgefasst worden sein.

Ermittlungen haben ergeben, dass Bünsdorf wohl spätestens 1150 gegründet wurde. Für Geburtsjahre von Dörfern und Städten hält man sich üblicherweise jedoch an Zeitpunkte, die gesichert und eng umgrenzt sind. Darum konnte die Gemeinde aus gutem Grund im Sommer 2015 ihr 825jähriges Bestehen feiern.

Auszug aus der Geschichte des Gottschalk

Ein Junge hatte bereits als Kleinkind seine Eltern verloren und musste sich in Emkendorf durchbetteln. Gelegentlich wurde er von der Familie eines jüngeren Freundes namens Winido unterstützt. Im Alter von neun Jahren überredete er seinen zwei Jahre jüngeren Freund, ihn auf dem Weg zum Haselnußpflücken und zu gemeinsamen Verwandten in Bünsdorf zu begleiten. Unterwegs zwang er den Freund, ihm seine Kleidung zu geben und am Gürtel hinter ihm herzugehen. Die Eider überquerten die beiden in einem alten Kahn, den sie am Ufer fanden. So gelangten sie bis an die Gemarkung von Bunestorp, dem heuten Bünsdorf.

Der ältere Junge schlug mit dem zum Haselstrauchfällen mitgenommenen Beil seinem jüngeren Freund den Kopf ab und verscharrte Rumpf und Kopf notdürftig unter einem Apfelbaum. Ein Onkel des Ermordeten fand auf der Suche nach dem Vermissten den kindlichen Straftäter in der Nähe Bünsdorfs und entlockte ihm unter dem Versprechen, ihm nichts zu tun, ein Geständnis.

Dennoch kam es zur Gerichtsverhandlung und bedeutete für den Jungen die Hinrichtung durch Rädern.

Dieses schreckliche Erlebnis hat Gottschalk offenbar derart erschüttert, dass er die Geschichte im GODESCHALCUS erzählt.